Seit Tausenden von Jahren sind die Menschen von Vorhersagen über das Ende der Welt fasziniert. Menschen, die sich mit der Bibel befassen, sind nicht die einzigen, die sich Gedanken über die Entwicklungen im Weltgeschehen machen.
Der verstorbene Science-Fiction-Autor Isaac Asimov nannte in seinem Buch Die Apokalypsen der Menschheit. Katastrophen, die unsere Welt bedrohen mindestens fünfzehn Gefahren, die das menschliche Überleben gefährden könnten. Viele dieser potenziellen globalen Katastrophen, einschließlich der Möglichkeit eines Atomkriegs, sind erst in den letzten Jahrzehnten zur Realität geworden.
Manchmal dachten die Menschen, sie würden verstehen, wann und wie unser Zeitalter enden wird. Aber unerfüllte Erwartungen über das Ende des Zeitalters lösten eine tiefe Enttäuschung bei vielen aufrichtigen Gläubigen und Gruppen aus. Sie meinten, sie würden die Art und Weise, auf die biblische Prophezeiungen erfüllt werden, richtig erkennen. Aber ihre Vorstellungen waren falsch oder ihre Erwartung zumindest verfrüht.
Trotz der Jahrhunderte solcher Enttäuschungen haben die Bemühungen, das Weltgeschehen mit biblischen Prophezeiungen über die Endzeit in Verbindung zu bringen, nicht aufgehört. Dies trifft besonders auf Amerika zu, wo es Bücher, Fernseh- und Rundfunksendungen gibt, deren Inhalt die Prophezeiungen der Bibel sind.
Wenn wir uns die inspirierten Aussagen der alttestamentlichen Propheten und der Apostel Jesu Christi anschauen, finden wir viele Prophezeiungen, die mit der Endzeit zu tun haben. Sollten wir sie ernst nehmen? Sollten sie uns etwas bedeuten?
Sind die Zustände in der Welt so, dass die Endzeitvorhersagen der Bibel demnächst erfüllt werden könnten? Stehen wir kurz vor dem Höhepunkt der prophezeiten Zeit, in der der Welt ein globaler Konflikt mit Auswirkungen wie beim Holocaust bevorsteht? Nähern wir uns dem sprichwörtlichen Harmagedon?
Jesus Christus selbst sprach von einer Zeit, die so schrecklich sein wird, dass das Überleben der Menschheit auf dem Spiel stehen und Gottes Eingreifen notwendig machen wird (Matthäus 24,22). Meinte er damit unsere Zeit heute?
Biblische Prophezeiungen lassen keinen Zweifel daran, dass die Welt vor Gottes Eingreifen in menschliche Angelegenheiten zunehmend katastrophale Ereignisse erleben wird. Diese Prophezeiungen werden sich irgendwann erfüllen. Die entscheidende Frage ist wann.
Über den zeitlichen Ablauf dieser Prophezeiungen gibt es viel Verwirrung. Aber das muss nicht so sein. Die Bibel selbst offenbart bestimmte wichtige Schlüssel, die uns helfen können, die Vorhersagen der Bibel in einen verständlichen prophetischen Rahmen zu stellen. Wir müssen nur die Bibel selbst ihre Prophezeiungen interpretieren lassen.
In dieser Artikelreihe untersuchen wir genau, was Jesus Christus, seine Apostel und die Propheten von einst wirklich über die gefährlichen Tage, die sie als die Endzeit bezeichneten, gesagt haben.
Die Jünger Jesu Christi bewunderten die enorme und komplizierte Gestaltung des Tempelgeländes in Jerusalem. Einige der Grundsteine der Tempelanlage waren massiv und viele Tonnen schwer. Andere wurden in schönen Mustern kunstvoll geschnitzt. Das Sonnenlicht funkelte auf den geschliffenen Steinen und den aufwendigen Goldornamenten des Tempels.
Die Jünger wollten wissen, ob ihr Lehrer genauso beeindruckt war wie sie selbst. Matthäus 24, Verse 1-2 beschreibt die Szene: „Und Jesus ging aus dem Tempel fort und seine Jünger traten zu ihm und zeigten ihm die Gebäude des Tempels. Er aber sprach zu ihnen: Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde.“
Die Aussage Jesu Christi (die sich prophetisch auf die Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 n. Chr. bezieht) hat seine Jünger wohl in Erstaunen versetzt. Anscheinend beunruhigt durch seine Vorhersage, dass die schönen Tempelgebäude zerstört werden würden, wollten sie mehr über den Zeitpunkt des bevorstehenden Geschehens wissen. „Sage uns“, fragten sie ihn, „wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24,3).
Fast 2000 Jahre später fragen sich Jesu Jünger immer noch, welche Ereignisse das Ende des Zeitalters und die Wiederkehr Jesu signalisieren. Er hat diese wichtige Frage beantwortet. Das Problem, das den meisten Menschen seine Antwort bereitet, hat mit deren Auslegung zu tun. Wir wollen eine Antwort haben, die wie eine präzise Lösung einer mathematischen Rechenaufgabe sauber, ordentlich und klar nachvollziehbar ist.
Anstelle einer solchen präzisen Antwort hat die Bedeutung der Worte Christi mit einem Verständnis der periodischen Wiederholung von Trends und verheerenden Ereignissen zu tun, die sich in den letzten 2000 Jahren ereignet haben. Hinzu kommen die zunehmende Intensität und das größere Ausmaß ähnlicher Ereignisse, je näher wir der Wiederkunft Jesu sind. Wir sollten uns aber stets an Jesu Feststellung erinnern, dass niemand den genauen Zeitpunkt seiner Wiederkunft kennen kann: „Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater“ (Matthäus 24,36).
Nur der Vater kennt den genauen Zeitpunkt der Rückkehr seines Sohnes. Trotzdem können wir wichtige Prophezeiungen und damit verknüpfte Prinzipien verstehen, die klar andeuten, dass seine Rückkehr unmittelbar bevorsteht.
Um die prophetischen Zeichen zu verstehen, die Jesus seinen Jüngern gab, ist eine breite historische Perspektive notwendig. Einige dieser Zeichen wiederholen sich im Lauf der Zeit und verstärken sich zunehmend vor der Wiederkunft Jesu. Andere Zeichen finden nur einmal statt und sind somit einzigartig.
Und es gibt entscheidende Zeichen, die die Wiederkunft Christi einleiten werden und zurzeit nicht ganz offensichtlich sind. Solche Zeichen in Jesu langer Prophezeiung und in den Parallelstellen verwandter Prophezeiungen entfalten sich noch.
Auf diese Zeichen gehen wir in dieser Artikelreihe ein. Sie sind die Schlüssel, die uns das Verständnis zukünftiger Ereignisse in biblischen Prophezeiungen aufschließen. Aber zunächst untersuchen wir, wie die Bibel den Begriff Endzeit verwendet.
Doch was genau ist die Endzeit? Wann wird sie kommen? Leben wir in der Endzeit? Wie sollen wir es wissen?
Das Thema der Endzeit spannt den Bogen von der Genesis bis zur Offenbarung. Es ist eines der Hauptthemen der Heiligen Schrift.
Es ist wichtig zu verstehen, was die Endzeit ist. Ein Missverständnis kann große Verwirrung, Unsicherheit und geistliche Unruhe auslösen. Aber ein gutes biblisches Verständnis des Themas kann Trost und Zuversicht bedeuten. Sehen wir nun, was die Bibel über die Endzeit offenbart.
Einen kurzen Überblick über die „Zeit des Endes“ findet man im Buch Daniel. Ab Daniel 11, Vers 40 offenbart Gott Daniel mehrere wichtige Ereignisse, die „zur Zeit des Endes“ stattfinden sollen (Vers 40).
In Kapitel 12 sagt Gott zu Daniel: „Zu jener Zeit wird Michael, der große Engelfürst, der für dein Volk eintritt, sich aufmachen. Denn es wird eine Zeit so großer Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt, bis zu jener Zeit. Aber zu jener Zeit wird dein Volk errettet werden, alle, die im Buch geschrieben stehen.
Und viele, die unter der Erde schlafen liegen, werden aufwachen, die einen zum ewigen Leben, die andern zu ewiger Schmach und Schande . . . Und du, Daniel, verbirg diese Worte und versiegle dies Buch bis auf die letzte Zeit. Viele werden es dann durchforschen und große Erkenntnis finden“ (Daniel 12,1-2. 4).
Nach dieser Beschreibung gipfelt die Endzeit in einer „Zeit so großer Trübsal, wie sie nie gewesen ist, seitdem es Menschen gibt“. Es ist auch eine Zeit des vermehrten Wissens, wie der Engel es Daniel verkündete: „Viele werden . . . große Erkenntnis finden.“
Mehrere Jahrhunderte nach der Zeit Daniels fragten Jesu Jünger ihn nach der Endzeit. Seine Antwort schloss sich an Daniels Worte an:
„Denn es wird dann eine große Bedrängnis sein, wie sie nicht gewesen ist vom Anfang der Welt bis jetzt und auch nicht wieder werden wird“ (Matthäus 24,21).
Später offenbarte Gott Daniel weitere Informationen über die Endzeit. „Und er sprach zu dem Mann in leinenen Kleidern, der über den Wassern des Stroms stand: Wann sollen denn diese großen Wunder geschehen? Und ich hörte den Mann in leinenen Kleidern [sagen] . . . dass es eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit währen soll; und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen.
Und ich hörte es, aber ich verstand’s nicht und sprach: Mein Herr, was wird das Letzte davon sein? Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit“ (Daniel 12,6-9).
Diese Verse weisen darauf hin, dass die Zeit des Endes für das Volk Gottes erkennbar sein wird. Es ist der Zeitraum, in dem auch eine beispiellose weltweite Trübsal stattfindet, die dreieinhalb Jahre dauert (in biblischer Sprache: „eine Zeit [ein Jahr], zwei Zeiten [zwei Jahre] und eine halbe Zeit [ein halbes Jahr]“) und mit der Aufrichtung von Gottes Reich auf Erden zu Ende gehen wird.
Obwohl die Schrift offenbart, dass sich die Lebensumstände mit dem herannahenden Ende des Zeitalters verschlechtern werden, dürfen wir die Situation, die wir erleben, nicht gleich der Endzeit gleichsetzen, die die Bibel prophezeit. Die allgemeinen Lebensumstände könnten sich global über einen längeren Zeitraum verschlechtern, bevor die prophezeite Endzeit eintritt. Die letzten Tage dieses Zeitalters werden jedoch durch bestimmte prophezeite Ereignisse zu erkennen sein.
Jesus Christus mahnte seine Jünger zur Vorsicht, sollte jemand meinen, die Zeichen vom Ende des Zeitalters zu bezeugen. „Er aber sprach: Seht zu, lasst euch nicht verführen. Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin’s, und: Die Zeit ist herbeigekommen. – Folgt ihnen nicht nach!“ (Lukas 21,8; alle Hervorhebungen durch uns).
Jesus warnte, dass viele in seinem Namen kommen und sich als seine Gesandten ausgeben werden. Unter diesen Verführern werden einige sein, die die Umstände ihrer Zeit als Zeichen der Endzeit falsch interpretieren und damit viele in die Irre führen werden. So bedeuten das bloße Wirken charismatischer religiöser Führer, Kriege oder globale Katastrophen nicht unbedingt, dass die Endzeit angebrochen ist.
Um allgemeine Entwicklungen im Weltgeschehen nicht mit tatsächlichen Endzeitereignissen zu verwechseln, beschreibt die Bibel bestimmte Ereignisse und Bedingungen, die in den letzten Tagen auftreten werden.
Ein unverkennbares Endzeitereignis wird die kommende Herrschaft über Jerusalem durch die Heiden (Nichtisraeliten) sein. Jesus Christus prophezeite wie folgt: „Jerusalem wird zertreten werden von den Heiden, bis die Zeiten der Heiden erfüllt sind“ (Lukas 21,24).
In Offenbarung 11, Vers 2 offenbart ein Engel dem Apostel Johannes, wie lange die Heiden die Kontrolle über die Stadt haben werden: „. . . die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang“ – das sind dreieinhalb Jahre.
Es wird auch eine Zeit der intensiven Verfolgung von Gottes Volk sein. Jesus warnte vor beunruhigenden Tendenzen, die er den „Anfang der Wehen“ nannte (Matthäus 24,8). Dann sagte er:
„Dann werden sie euch der Bedrängnis preisgeben und euch töten. Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern. Dann werden viele abfallen und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen.
Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen. Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten. Wer aber beharrt bis ans Ende, der wird selig werden“ (Matthäus 24,9-13).
Im Buch der Offenbarung sieht Johannes eine Vision, in der manche Berufene, die als Frau dargestellt werden, vor Satans Verfolgung geschützt und „eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit“ – also dreieinhalb Jahre lang – genährt werden (Offenbarung 12,14). Darüber wütend, dass er nicht in der Lage ist, diese Gläubigen anzugreifen, wird Satan „kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu“ (Offenbarung 12,17).
So sehen wir in drei Prophezeiungen der Endzeit, dass der Schwerpunkt ein abschließender dreieinhalbjähriger Zeitraum weltweiter Not ist, die so erschreckend und bedrohlich für das menschliche Überleben sein wird, dass Gott dies durch sein Eingreifen verhindern und nie wieder zulassen wird. Solche Prophezeiungen helfen uns, die Umstände und Ereignisse zu verstehen, die den Beginn dieser entscheidenden Zeitspanne markieren werden.
Einige meinen, dass die Endzeit in der Bibel hauptsächlich im Neuen Testament behandelt wird. Doch angefangen mit der Genesis, dem ersten Buch der Bibel, blickt die Schrift über unser heutiges böses Zeitalter hinaus auf die Zeit der Errichtung des Reiches Gottes. Die alttestamentlichen Schriften sind vielsagend hinsichtlich der Ereignisse, die sich am Ende dieses Zeitalters und in der danach folgenden „zukünftigen Welt“ (Hebräer 6,5) abspielen werden.
Im Garten Eden offenbarte Gott, dass die Zeit kommt, in der Satans irdische Herrschaft und sein Einfluss enden werden. Dem Satan sagte Gott: „Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen [Jesus Christus]; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen“ (1. Mose 3,15).
Obwohl Satan dazu bestimmt war, dem Erlöser „in die Ferse“ zu stechen (indem er seine Kreuzigung anzettelte), konnte der Teufel nicht verhindern, dass Jesus wieder zum Leben erweckt wurde. Er kann auch nicht verhindern, dass Jesus ihn letztendlich besiegen wird.
Paulus hatte diese Prophezeiung im Sinn, als er an die Christen in Rom schrieb: „Der Gott des Friedens aber wird den Satan unter eure Füße treten in Kürze“ (Römer 16,20). Es ist tröstlich zu wissen, dass Satan bei Christi zweitem Kommen endlich besiegt und verbannt werden wird (Offenbarung 20,1-3).
Von den frühesten Anfängen der Menschheit an offenbarte Gott also, dass es ein Ende dieser vom Satan geführten Welt geben wird – ein bestimmter Zeitpunkt, zu dem der Teufel und seine Kräfte besiegt werden.
Gerechte Menschen wie z. B. Henoch, die im Alten Testament erwähnt werden, wussten, dass Gott letztendlich eingreifen wird, um Gericht auf der Erde zu halten. „Es hat aber auch von diesen geweissagt Henoch, der Siebente von Adam an, und gesprochen: Siehe, der Herr kommt mit seinen vielen tausend Heiligen, Gericht zu halten über alle und zu strafen alle Menschen für alle Werke ihres gottlosen Wandels, mit denen sie gottlos gewesen sind, und für all das Freche, das die gottlosen Sünder gegen ihn geredet haben“ (Judas 14-15).
Nach der Sintflut sahen andere gläubige Männer wie Abraham, Isaak und Jakob über das jetzige Zeitalter hinaus auf die Zeit, in der Gottes Reich auf Erden etabliert werden sollte.
„Durch den Glauben wurde Abraham gehorsam, als er berufen wurde, in ein Land zu ziehen, das er erben sollte; und er zog aus und wusste nicht, wo er hinkäme. Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung. Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebräer 11,8-10).
Die Patriarchen wussten, dass Gott eines Tages sein Reich errichten wird. Sie lebten und starben in der Zuversicht, dass er sein Versprechen erfüllen und sie in sein Reich aufnehmen wird.
„Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. Wenn sie aber solches sagen, geben sie zu verstehen, dass sie ein Vaterland suchen. Und wenn sie das Land gemeint hätten, von dem sie ausgezogen waren, hätten sie ja Zeit gehabt, wieder umzukehren. Nun aber sehnen sie sich nach einem besseren Vaterland, nämlich dem himmlischen [dem Reich Gottes]. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott zu heißen; denn er hat ihnen eine Stadt gebaut“ (Hebräer 11,13-16).
Diese Männer haben sich die Zukunft nicht ausgedacht oder erraten. Sie wurden direkt von Gott inspiriert. Wie Petrus erklärte: „Keine Prophetie hat je ihren Ursprung im Willen eines Menschen gehabt. Vielmehr haben Menschen, vom heiligen Geist geleitet, im Auftrag Gottes geredet“ (2. Petrus 1,21; „Neue Genfer“-Übersetzung).
Wir finden viele Prophezeiungen über endzeitliche Ereignisse in den Psalmen. Psalm 2 offenbart, dass einige Nationen sich der Herrschaft Christi widersetzen werden: „Warum toben die Heiden und murren die Völker so vergeblich? . . . Kundtun will ich den Ratschluss des Herrn. Er hat zu mir gesagt: Du bist mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt. Bitte mich, so will ich dir Völker zum Erbe geben und der Welt Enden zum Eigentum. Du sollst sie mit einem eisernen Zepter zerschlagen, wie Töpfe sollst du sie zerschmeißen“ (Psalm 2,1. 7-9).
(Einige andere Passagen in den Psalmen, die Endzeitereignisse erwähnen, sind: Psalm 9,5-15; Psalm 10,3-18; Psalm 11,1-7; Psalm 12,3-5; Psalm 21,8-12; Psalm 46,8-10; Psalm 47,1-4; Psalm 75,7-8; Psalm 76,7-9; Psalm 96,10-13; Psalm 97,1-6; Psalm 98,1-3; Psalm 99,1-5; und Psalm 110,1-6).
Obwohl Prophezeiungen über die Endzeit nur gelegentlich in den ersten Büchern des Alten Testaments zu finden sind, sind sie einige Jahrhunderte später bei den Propheten ein Hauptthema. Diese Propheten haben „geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach“ (1. Petrus 1,11).
Jesaja ist ein Paradebeispiel dafür, wie oft Gott über die Umstände der Endzeit und das kommende Reich Gottes sprach, das Jesus Christus bei seiner Wiederkunft errichten wird. Diese Zeit wird auch häufig als „Tag des Herrn“, „letzte Tage“ oder einfach „jener Tag“ bezeichnet. Nachfolgend sind einige Beispiele dieses wiederkehrenden Themas bei Jesaja:
„Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen!
Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Heiden und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen“ (Jesaja 2,2-4).
„Geh in die Felsen und verbirg dich in der Erde vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät! Denn alle hoffärtigen Augen werden erniedrigt werden, und, die stolze Männer sind, werden sich beugen müssen; der Herr aber wird allein hoch sein an jenem Tage. Denn der Tag des Herrn Zebaoth wird kommen über alles Hoffärtige und Hohe und über alles Erhabene, dass es erniedrigt werde . . . Da wird man in die Höhlen der Felsen gehen und in die Klüfte der Erde vor dem Schrecken des Herrn und vor seiner herrlichen Majestät, wenn er sich aufmachen wird, zu schrecken die Erde“ (Jesaja 2,10-12. 19).
„Zu der Zeit wird, was der Herr sprießen lässt, lieb und wert sein und die Frucht des Landes herrlich und schön bei denen, die erhalten bleiben in Israel. Und wer da wird übrig sein in Zion und übrig bleiben in Jerusalem, der wird heilig heißen, ein jeder, der aufgeschrieben ist zum Leben in Jerusalem“ (Jesaja 4,2-3).
„Und es wird ein Reis [Jesus Christus] hervorgehen aus dem Stamm Isais [Vater des Königs David] und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des Herrn . . . Er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten . . . Und es wird geschehen zu der Zeit, dass das Reis aus der Wurzel Isais dasteht als Zeichen für die Völker. Nach ihm werden die Heiden fragen, und die Stätte, da er wohnt, wird herrlich sein“ (Jesaja 11,1-4. 10).
„Denn siehe, des Herrn Tag kommt grausam, zornig, grimmig, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf, und der Mond gibt keinen Schein. Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen . . . Darum will ich den Himmel bewegen, und die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des Herrn Zebaoth, am Tage seines Zorns“ (Jesaja 13,9-13).
Buchstäblich Dutzende weiterer solcher Prophezeiungen erscheinen im Buch Jesaja und fast ebenso viele bei den Propheten Jeremia, Hesekiel und Daniel. Diese Männer prophezeiten die schrecklichen Tage, die der Wiederkunft des Messias als König der Könige vorausgehen würden.
Praktisch alle zwölf Bücher, die als die kleinen Propheten bekannt sind, enthalten Prophezeiungen über die Endzeit. Beispiele hierfür sind Joel und Sacharja.
Gott inspirierte Joel zur Niederschrift einer Beschreibung der großen Zerstörung, die am Tag des Herrn stattfinden wird: Gott inspirierte Joel dazu, die große Zerstörung zu beschreiben, die am Tag des Herrn stattfinden würde:
„Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des Herrn kommt und ist nahe, ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! . . . Denn der Herr wird seinen Donner vor seinem Heer erschallen lassen; denn sein Heer ist sehr groß und mächtig und wird seinen Befehl ausrichten. Ja, der Tag des Herrn ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?“ (Joel 2,1-2. 11).
Sacharja fügt hinzu: „Siehe, es kommt für den Herrn die Zeit, dass man in deiner Mitte unter sich verteilen wird, was man dir geraubt hat. Denn ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem . . . Und der Herr wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht. Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin . . . Und der Herr wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr der einzige sein und sein Name der einzige“ (Sacharja 14,1-4. 9).
Die Themen Endzeit und Reich Gottes spielen in den Büchern der Propheten eine so große Rolle, dass Petrus den Juden sagte, sie sollten aufgrund dieses Zeugnisses an Christus glauben. Er ermahnte sie wie folgt:
„Kehrt also um und richtet euch aus auf die Vergebung eurer Sünden, damit vom Angesicht des Herrn her Zeiten der Erquickung kommen und er den Gesalbten sende, den er für euch bestimmt hat: Jesus. Ihn muss der Himmel beherbergen bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von Ewigkeit her gesprochen hat“ (Apostelgeschichte 3,19-21; Zürcher Bibel).
Die längste Prophezeiung Jesu über die Endzeit finden wir in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 in der sogenannten Ölprophezeiung. Bei dieser Gelegenheit verließen Jesus und seine Jünger in der Woche vor seiner Kreuzigung das Tempelgelände und bestiegen den Ölberg. Von dort aus hatten sie einen spektakulären Blick auf die Stadt und den mit weißen Steinen und funkelnden Goldornamenten glänzenden Tempel.
„Und als er auf dem Ölberg saß gegenüber dem Tempel, fragten ihn Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, als sie allein waren: Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein, wenn das alles vollendet werden soll?“ (Markus 13,3-4).
Dann offenbarte ihnen Christus die Umstände auf der Erde, die zu seiner Rückkehr führen. Er sagte, es wäre eine Zeit zunehmender Schwierigkeiten und Unruhen. Er warnte sie, dass die Menschen in dieser Zeit die Fähigkeit haben würden, alles menschliche Leben auf Erden zu vernichten.
„Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ (Matthäus 24,21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).
So mächtig das Römische Reich zur Zeit Jesu Christi und seiner Apostel war, seine Legionen hätten nicht annähernd die Rüstung und Waffen, um die Menschheit auszulöschen. Dieses Potenzial gab es erst im 20. Jahrhundert mit der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen – atomarer, chemischer und biologischer Art –, deren Einsatz ausreichen würde, jeden Mann, jede Frau und jedes Kind um ein Mehrfaches zu töten.
Jesus beschrieb in einem kurzen Abriss die Umstände, die als Zeichen auf das herannahende Ende hinweisen werden. Dazu gehörte auch eine Warnung an seine Jünger: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe. Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen“ (Matthäus 24,4-5).
Jesus prophezeite zuerst, dass es üblich sein würde, seinen Namen zu benutzen, um Anhänger zu gewinnen. Dies deutet darauf hin, dass es zur Zeit des Endes viele äußerlich christliche Kirchen, Konfessionen und Organisationen geben wird, doch viele werden in dem Glauben getäuscht werden, dass die Vorsteher ihrer Gemeinden Christi Repräsentanten seien.
Die Kirche, die Christus wirklich gründete, wird in der Endzeit existieren und sich darum bemühen, Gottes Wort und seinen Geboten treu zu gehorchen. Jesus warnte: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“ (Matthäus 7,21).
Als Nächstes beschrieb er politische, militärische und ökologische Trends vor seiner Wiederkunft.
„Die bemerkenswerte Eigenschaft heutiger Krisen ist ihre Beständigkeit“ – David Burnett King.
Der britische Autor Anthony Sampson hat in den letzten Jahrzehnten drei „Anatomien Großbritanniens“ geschrieben. Seine neueste vermittelt ein Gefühl der Dringlichkeit. Schon der Titel verrät uns, dass seine Aufmerksamkeit sich auf die unwegsame politische Situation seines Landes richtete, auf den Krisenmodus.
The Essential Anatomy of Britain: Democracy in Crisis enthält ein Kapitel mit einer offensichtlichen Warnung an die britische Regierung, ihr Haus in Ordnung zu bringen. In den ersten beiden Ausgaben seiner Anatomien erschien kein solches Kapitel.
Großbritanniens oberster Rabbiner, Jonathan Sacks, schrieb: „Die heutigen Propheten, so erkannte ich mit einiger Traurigkeit, sind oft keine religiösen Führer, sondern eine kleine Gruppe von Akademikern, die, aus der disziplinären Spezialisierung ausbrechend, unser Zeitalter aus der breitesten Perspektive betrachten und von einer drohenden Gefahr berichten“ (Faith in the Future, 1995, Seite 65).
Seit einiger Zeit warnen prophetische Stimmen vor den unheilvollen Zeichen im Weltgeschehen. Einige sagen eine Krise voraus, die eine massive Veränderung unserer Welt zur Folge haben wird.
Dies spiegelt sich deutlich in den Titeln einiger anderer Bücher der letzten Zeit wider. Der amerikanische Autor James Dale Davidson und sein britischer Kollege William Rees-Mogg betitelten ihr Buch The Great Reckoning [„Die große Abrechnung“]. Der Historiker Eric Hobsbawm verwendete den Titel The Age of Extremes [„Das Zeitalter der Extreme“].
Der amerikanische Autor und Pädagoge David Burnett King bemerkt in The Crisis of Our Time, dass „es ein tiefes Gefühl des Unbehagens gibt . . . Wir befinden uns in einer Art Krise und reiten auf einer Welle der Veränderung, durch die die Zukunft irgendwie ganz anders als unsere Vergangenheit sein wird“ (1988, Seite 17). Die schlichte Wahrheit ist, dass wir uns vielleicht schnell einem Übergang zwischen zwei verschiedenen Zeitaltern nähern, dem heutigen Zeitalter des Menschen und dem zukünftigen Zeitalter vom Reich Gottes, das Jesus prophezeite.
Der Historiker Eric Hobsbawm zeigt in einem anderen Buch, The Age of Revolution, dass die Erde nicht unbegrenzt die ungewollten Früchte der dunkleren Auswirkungen unserer modernen Technologie ertragen kann. Er schreibt: „Wir sind an einem Punkt der Krisen historischen Ausmaßes angelangt. Die von der technisch-wissenschaftlichen Wirtschaft erzeugten Kräfte sind jetzt imstande, um die Umwelt, also die materiellen Grundlagen des menschlichen Lebens, zu zerstören.“
Wie David King uns erinnert: „Die bemerkenswerte Eigenschaft heutiger Krisen ist ihre Beständigkeit – es scheint, dass sie auf der Bildfläche erschienen sind, um zu bleiben“ (The Crisis of Our Time).
Wir könnten auf die biblische „letzte Zeit“ (Daniel 12,9) zusteuern – die größte Krise in der gesamten Menschheitsgeschichte, die in der verheißenen Wiederkunft Jesu Christi gipfeln wird.
Jesus Christus benutzte das Beispiel der Zeit Noahs, um den Zeitgeist vorauszusagen, der zur Zeit seiner Wiederkunft vorherrschen wird: „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging; und sie beachteten es nicht, bis die Sintflut kam und raffte sie alle dahin –, so wird es auch sein beim Kommen des Menschensohns“ (Matthäus 24,37-39).
An diesem Beispiel erkennen wir, wie die Geschichte und die Prophetie zusammenwirken. Der Sinn ist klar: Die Haltung der Menschen zur Zeit Noahs würde sich kurz vor dem zweiten Kommen Christi wieder durchsetzen. Wie im Fall Noahs würde Gott als weit entfernt angesehen werden, unbekümmert um menschliche Angelegenheiten, und das Leben scheint wie immer weiter zu gehen (2. Petrus 3,3-6). Wie zuvor wären die Menschen auch unbekümmert, blind für Gottes bald bevorstehendes Gericht und für ihren wahren geistlichen Zustand.
Der Schlüssel zum Verständnis des Beispiels, das Christus gegeben hat, ist, dass Menschen so besorgt über die Sorgen dieses Lebens sein können, dass sie ihren Schöpfer ignorieren (Matthäus 6,33; Lukas 21,34-35). Es ist schon einmal geschehen und es geschieht heute abermals.
In ähnlicher Weise sagte der Apostel Paulus eine allgemeine selbstsüchtige Denkweise voraus, die das Verhalten der Menschen in den letzten Tagen bestimmen wird: „Das sollst du aber wissen, dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden. Denn die Menschen werden viel von sich halten, geldgierig sein, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, zuchtlos, wild, dem Guten Feind, Verräter, unbedacht, aufgeblasen. Sie lieben die Wollust mehr als Gott; sie haben den Schein der Frömmigkeit, aber deren Kraft verleugnen sie“ (2. Timotheus 3,1-5).
Diese Worte sind eine zutreffende Beschreibung der allgemeinen Einstellung und Perspektive unserer Zeit. Solches Denken wird die große Mehrheit der Menschheit davon abhalten, Gott und den biblischen Warnzeichen, die auf die bevorstehende Wiederkunft Christi hinweisen, zu glauben. Wie die Menschen zu Noahs Zeit, die über Noah lachten und ihn verspotteten, als er die Arche baute, wird das Ende dieses Zeitalters die überwältigende Mehrheit unvorbereitet überraschen.
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